Im Dezember 1924 verkaufte Alois Schöpf, Bauer in Pfurtschell und Urgroßvater der heutigen Hüttenpächterin, eine Grundparzelle der Sulzenaualpe an die Sektion Leipzig des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, die dort eine Hütte errichten wollte.

Die erste Sulzenauhütte wurde 1926/1927 vom Leipziger Architekten Curt Einert (1863–1928) erbaut und am 27. August 1927 eröffnet. Die Hütte besaß zwölf Betten und 24 Lager.

Im August 1939 kam ein Winterhaus hinzu. Damit gab es 24 Betten und 50 Lager, was den Bau der „Münchner Stube“ als zweite Gaststube notwendig machte.

Nach dem Verbot des gesamten Alpenvereins 1945 durch die Alliierten wurde der DAV 1952 nur in der Bundesrepublik wiedergegründet, in der DDR erfolgte keine Neuzulassung mehr. Deshalb wurde im Jahr 1953 eine Leipziger Exilsektion des DAV mit Sitz in Wuppertal, später in München, ins Leben gerufen. Die Sulzenauhütte konnte so durch Unterpachtvertrag ab 1956 wieder betrieben werden.

Am 5. April 1975 wurden jedoch das Winterhaus der Hütte vollständig und das Haupthaus zu zwei Dritteln von einer Lawine zerstört. Unter Einbeziehung der Reste der alten Hütte (Leipziger und Münchner Stube) wurde am selben Platz nach modernen Gesichtspunkten durch die Sektion Leipzig in München eine neue Hütte errichtet und 1979 nach dreijähriger Bauzeit wiedereröffnet. Die neue Hütte soll durch ihr langes Flachdach aus Stahlbeton vor neuerlichen Zerstörungen bei Lawinenabgängen geschützt sein.

Nachdem die am 29. Dezember 1989 in Leipzig wieder gegründete Sektion Leipzig am 25. Mai 1990 in den DAV aufgenommen worden war, benannte sich die Sektion Leipzig in München 1995 zur Sektion Sulzenau um. Mit dem Anschluss der Sektion Sulzenau als Ortsgruppe an die Sektion Leipzig, konnte die Sulzenauhütte zum 1. Januar 2008 wieder vom Leipziger Alpenverein übernommen werden.

Die Sektion Leipzig hatte sich mehrjährig bemüht, eine Genehmigung bei den Behörden in Österreich, für einen Umbau zu erhalten und konnte somit eine Modernisierung 2014 starten. Die Bauarbeiten dehnen sich ins Frühjahr 2015 aus und die Sulzenauhütte eröffnete mit 25.Juni.2015 in die Saison. Dazugekommen sind 2 Bettzimmer und eine weitere Gaststube. Saniert wurden, Gaststuben, Küche, Ausschank, Sanitäranlagen. Und die Geschichte der Sulzenauhütte wird noch viele Jahre weiter gehen.

Sulzenau Hütte 1974
Foto von Guus Reinartz. Die Sulzenau Hütte vor der Zerstörung durch die Lawine.

Photo von Guus Reinhartz